Zu Beginn der Feierstunde schilderte Norbert Biller, der Tiefbauabteilungsleiter des Staatlichen Bauamts Regensburg, die in den letzten Jahren deutlich gestiegene Bedeutung der B16. Diese sei nicht zuletzt für den Vorwald eine wichtige Verkehrsachse Richtung Regensburg. Folglich sei es gut, dass nun mit einer zusätzlichen Spur ein Mehr an Attraktivität und Verkehrssicherheit geschaffen werden kann.
Bürgermeister Sebastian Koch erklärte in seiner Ansprache, dass der B16-Ausbau zwischen Bernhardswald und Wenzenbach vor 5 Jahren eine enorme Belastung für viele Wenzenbacher dargestellt habe. Deshalb sei der Gemeinde sehr daran gelegen gewesen, mit dem Staatlichen Bauamt Maßnahmen zu vereinbaren, die die Belastung Wenzenbachs durch den nun anstehenden dreispurigen Ausbau zwischen Wenzenbach und Gonnersdorf so stark wie möglich reduzieren werden. Als hierbei maßgebend führte er die Südspange an, welche während der Bauzeit als Bau- und Umfahrungsstraße dienen wird, sodass der Individualverkehr weitestgehend auf der Bundesstraße bleiben kann oder, für die Zeiten, an denen eine Vollsperrung der B16 unvermeidbar ist, am Kernort vorbei über die Südspange umgeleitet wird. Nach Fertigstellung des Bundesstraßenausbaus werde man die Südspange auch weiterhin als Gemeindeverbindungsstraße zwischen Probstberg und der B16-Anschlussstelle in Wenzenbach nutzen können. Gemäß einer Verkehrsprognose vom Münchner Gutachterbüro Prof. Dr. Kurzak wird sich so für die Pestalozzi- und Hauptstraße eine Entlastung von täglich anfänglich 2.200 Fahrzeugen einstellen, wobei die Zahl im weiteren Zeitverlauf noch steigen werde. Dies bedeutet einen deutlichen Sicherheits- und Komfortzugewinn für Anwohner der Pestalozzistraße sowie die sich dort befindlichen Kinderbetreuungseinrichtungen (Grundschule und Kindergarten). Insgesamt wird die Gemeinde für diese Infrastrukturmaßnahme etwa 4,4 Mio. € an Eigenmitteln investieren müssen, wobei mit rückfließenden Fördermitteln von ca. 1,9 Mio. € gerechnet wird.
Bürgermeister Koch beschrieb in seiner Ansprache auch, welche Hürden und Herausforderungen bis zum Spatenstich gemeistert werden mussten. So wurde zunächst sehr ausführlich der allgemeine Verlauf und insbesondere die Anbindung der Südspange an die Kreisstraße R6 am Ortseingang von Wenzenbach mit dem Staatl. Bauamt beraten. Letztendlich verständigte man sich hierfür auf ein größeres Brückenbauwerk bei der Anschlussstelle Wenzenbach (das vorhandene Brückenbauwerk muss im Zuge des B16-Ausbaus ohnehin erneuert werden), sodass die Gemeindeverbindungsstraße zusätzlich darunter realisiert werden kann und mittels eines Kreisverkehrs an die R6 angebunden wird. Nach erfolgreichen Verhandlungen stand auch fest, dass das Staatliche Bauamt die erforderlichen Ausführungsplanungen, die Abwicklung des Planfeststellungsverfahrens, die notwendigen Ausschreibungen und letztlich auch die Bauüberwachung der Südspange übernimmt. Für dieses großzügige Entgegenkommen bedankte sich Koch im Namen der Gemeinde. Als Gegenleistung hat die Gemeinde Wenzenbach das Staatliche Bauamt massiv beim Grunderwerb für den B16-Ausbau unterstützt und die Grunderwerbsverhandlungen für die benötigten Flächen entlang der Umfahrungsstrecke selbst geführt.
Auch das Landratsamt Regensburg musste zunächst noch von den Planungen der Gemeinde überzeugt werden. Insbesondere ging es in der teilweise doch recht verfahrenen Abstimmung mit der Tiefbauabteilung des Landratsamts darum, die Südspange beim Bauhof in einen Kreisverkehr auf die R6 münden lassen zu dürfen. Wahrlich nervenaufreibend waren zudem, wie bei Straßenbaumaßnahmen üblich, die Grunderwerbsverhandlungen, welche aber im Dezember 2017 nach unzähligen Verhandlungsrunden erfolgreich abgeschlossen werden konnten.
Nach weiteren Grußworten konnten sich die Gäste der Auftaktveranstaltung anhand diverser Informationstafeln einen guten Überblick über den bevorstehenden Bundesstraßenausbau machen.
Nachdem in den letzten Wochen die Zuwegung zur Baustelle samt ersten Erdarbeiten bei der B16-Anschlussstelle von der Baufirma Seebauer eingerichtet wurde, wird ab September vom Mallersdorfer Bauunternehmen Fahrner die eigentliche Südspange in zwei Bauabschnitten errichtet. Letztendlich fertiggestellt werden soll die zunächst als Baustellenumfahrung dienende Straße bis April 2020. Ab Mai 2020 soll dann am Ende der Pestalozzistraße der Bau einer neuen B16-Brücke in Angriff genommen werden. Um hier nach Möglichkeit schon während der Bauphase der Südspange eine zweibahnige Abwicklung des Probstberger Verkehrs zur Pestalozzistraße hin sicherzustellen zu können, führt das Staatliche Bauamt derzeit noch Verhandlungen über einen vorübergehenden Grunderwerb. Eine komplette Sperrung der Probstberger Brücke ist dann ab Mai 2020 für den Zeitraum von etwa einem Jahr zu erwarten. In dieser Zeit wird der Verkehr von und nach Probstberg über die bis dahin fertiggestellte Südspange zum Ortseingang von Wenzenbach auf die R6 gelenkt. Für Fußgänger und Radfahrer wird das Staatliche Bauamt (sofern die Verhandlungen zum temporären Grunderwerb erfolgreich sind) in dieser Zwischenzeit eine provisorische Behelfsbrücke über die B16 zur Pestalozzistraße hin errichten, sodass die gewohnten Wege aufrecht erhalten werden können.
Ab dem Frühsommer 2020 wird es auch erstmals an der B16-Anschlussstelle bei Wenzenbach zu Beeinträchtigungen kommen, ab dem Frühjahr 2021 wird die B16 dann für die Bauausführung in Teilen gesperrt werden, sodass ab diesem Zeitpunkt der Verkehr für ca. 1,5 Jahre über die Südspange als Umgehungsstraße umgeleitet wird und auf Höhe der Egerstraße wieder auf die B16 einmündet. Zu diesem Zeitpunkt wird dann natürlich die neu erbaute Brücke beim Zeitlhof wieder für den Verkehr von und nach Probstberg freigegeben sein. Die Anschlussstelle bei Wenzenbach soll ebenso bis 2022 übersichtlicher als heute umgebaut werden, sodass der Beschleunigungsstreifen dann beispielsweise als eigener der 3 vorhandenen Fahrstreifen ausgebaut wird. Dies ist, neben der generell höheren Leistungsfähigkeit der B16, natürlich nicht der einzige Vorteil für Wenzenbach. So wird der Lärmschutz entlang der Oberlindhofstraße, der Egerstraße, des Lilienwegs und des Dahlienwegs zum Ende des Ausbaus hin mit Lärmschutzwänden deutlich aufgebessert. Sofern der hierfür erforderliche Grunderwerb klappt, entsteht auch für den Ortsteil Fußenberg ein Lärmschutzwall auf Höhe der Anbellstraße. Das Staatliche Bauamt rechnet mit einem Abschluss der gesamten Baumaßnahme bis Ende 2022.
Selbstverständlich wird es im Herbst 2019 auch eine Bürgerversammlung geben, die noch einmal die Details zum B16-Ausbau beleuchten soll. Achten Sie bei Interesse bitte auf den entsprechenden Veranstaltungshinweis in einem der folgenden Amtsblätter oder auf unserer Website.